Veröffentlichungen zu ohne nix

TEIL 2: FEEDBACK [2ND EDITION] AM TANZQUARTIER WIEN

Anna Wieczorek

„Ohne Nix“, so der programmatische Titel der ersten Abendveranstaltung, ist ein vergnügsamer, kurzweiliger Abend, wo aus „Nix“ ziemlich viel entsteht. Zu Beginn schweben zwei Köpfe im leeren Raum. Mittels Video-Mapping sind die beiden Gesichter der Performer Luke Baio und Dominik Grünbühel exakt auf ihr eigenes Ton-Konterfei projiziert. Der Effekt ist überraschend überzeugend. Und während sich die beiden Bilder ihrer selbst im Plauderton über den kommenden Abend unterhalten, tauchen im Hintergrund die „echten“ Körper der Performer im Bühnenraum auf. Sie stellen ihren (gescheiterten) Prozess der Annäherung an das „Nichts“ dar, das ihre virtuellen „Ichs“ zugleich auf ironische und humorvolle Art kommentieren. Denn es ist gar nicht so einfach „ohne nix“ dem Nichts nahezukommen – das mussten die Beiden in ihren Vorproben dieser Uraufführung feststellen. So landen sie im Endeffekt bei allerlei körperlichen wie technischen Spielereien und zuletzt bei der eigenen Biografie und einem unterschätzen Klassiker der 90er Jahre: „I am blue dabendidabendei“.

„Auch wenn die Dramaturgie des Abends teilweise fragwürdig erscheint, verbindet sich der Baukasten der verschiedenen „nichts-sagenden“ Elemente doch zu einem experimentfreudigen und selbstironischen Abend, der Spaß macht – gerne mehr davon!

Tanznetz.de
veröffentlicht: 27 Apr 2013

„ohne nix“ im Tanzquartier

Edith Wolf-Perez

„ohne nix“ nennen Luke Baio und Dominik Grünbühel ihre neueste Arbeit, in der sie wieder ganz launig ihrer Experimentier- und Spiellust freien Lauf lassen. Futuristische Projektionen, biografische Versatzstücke und coole Dialoge ergeben 35 Minuten – ja, was? Nichts?

Was immer das Duo Luke und Dominik unternimmt, es tut es originell, auch wenn es diesmal im „nichts“ buddelt und dabei alle möglichen Episoden scheinbar willkürlich zusammenwürfelt. Dafür haben die beiden dann aber eine kluge Erklärung gefunden: Sie hätten eine Choreografie geplant und dabei so manch grandiose Idee ausprobiert – und wieder verworfen. Den Prozess kommentieren sie mit einem Video, das ihre Gesichter auf eine Art Totenmasken der beiden projiziert: wenn sie sich zum Beispiel an den Anfang ihrer künstlerischen Karriere in den 90er Jahren erinnern oder auf einer selbstgebastelten Gitarre klimpern. Oder wenn ihre Gesichter riesengroß auf ihren Bäuchen erscheinen, während sie die Muskeln rollen. Am Ende gibt es dann noch den ultimativen Show-Effekt mit einem Miniatur-Lichttunnel aus Rauch. Das alles ist heiter, sympathisch, ironisch, sorglos, aber sehr präzise zusammengeschustert und macht Spaß, auch deshalb weil die beiden Mut zum kurzen Format haben. Mehr als eine halbe Stunde gibt „nix“ wohl nicht her und das ist gut so. Das nächste Mal kommt schon wieder „etwas“.

tanz.at
veröffentlicht: 4 Mai 2013